Schon vor gut einem Monat schrieb ich über das Prämienprogramm der Deutschen Bahn: bahn.bonus. Was mich daran am meisten stört, ist die lange Zeitspanne zwischen „Beantragung“ der Prämie und Erhalt eines gedruckten Gutscheins (befristet!), den man/frau nur in den Reisezentren gegen eine Fahrkarte aus einem Kontingent eintauschen kann. Hier geht jegliche Flexibilität verloren, die das Reisen mit der Bahn so attraktiv macht.

In meinem Fall ging es terminlich dann wie leider schon erwartet schief: Ich wollte am 24. August von Greifswald nach Offenburg fahren. Festlegen konnte ich mich allerdings am 16. August, woraufhin ich schon mal einen Platz reservierte. An diesem Morgen bestellte ich dann auch von den Punkten die Prämie „Freifahrt 2. Klasse (nach Verfügbarkeit, H+R) für 2000 bahn.bonus-Punkte“ — „Ihre Bestellung wird bearbeitet.“ hieß es auch noch in der Bestätigungs-E-Mail. Na dann, viel Glück, wünschte ich mir.

So sollte es aber nicht sein. Tatsächlich erst am 23. August, also einen Tag vorher, kam der gedruckte Gutschein per Deutscher Post. Vielleicht liegt auch bei dieser ein Teil der Verzögerung, denn das Begleitschreiben hat das Datum 20. August und der Poststempel ist vom 21. August. Doch warum überhaupt dieser Weg? Ich hastete nach der Briefkastenleerung meinerseits schnell ins Reisezentrum, um mir — wie leider schon erwartet — sagen zu lassen, dass das Kontingent ausgebucht sei. Als Genugtuung kaufte ich dann eine internationale Fahrkarte bis Basel, um auch noch weitere Reiseunterbrechungen und Umwege fahren zu können (Zur Info: die internationalen Fahrkarten gelten 2 Monate und haben keine Beschränkungen der Dauer für Hin- und Rückfahrt!).

Nun muss ich bis zum 28. Februar den Gutschein nutzen, sonst waren die Punkte nix wert. Nein, sie verfallen vielleicht noch schneller: meine BahnCard läuft Ende Dezember aus und ohne diese ist der Gutschein ebenfalls wertlos. Umtausch o. ä. natürlich ausgeschlossen und selbstverständlich persönlich nicht übertragbar. Ich frage nochmals: ist das kundenfreundlich?

Wieder der Vergleich zum Flieger: dort kann ich für jedermann, ob er eine entsprechende „FlugCard“ hat oder nicht, einfach so Tickets von Meilen buchen. Direkt über das Internet, sofort, mit Verfügbarkeitsanzeige. Wirklich ganz einfach, so dass ich anfangs auch „den Haken an der Sache“ suchte. Vielleicht ist das doch etwas kundenfreundlicher? Ich mag mich täuschen.

Doch zurück zu bahn.bonus: Und warum überhaupt der ganze Aufwand mit dem postalischen Gutschein? Seid einer Weile sehe ich immer das Feld „Gutschein-Code“, wenn ich on line bei der DB Fahkarten kaufe, per sogenanntem „Online Ticket“. Warum generiert mir die Prämien-Bestellung nicht einfach einen solchen Code?  Das wäre wohl doch zu einfach, ach und überhaupt.

Gute Fahrt!