Was ist da nur los? Zum zweiten Mal binnen einem Jahr, lässt mich o2 in Sachen Festnetz komplett im Stich. Der Fall vom letzten Jahr gehört noch aufgearbeitet, doch hier zum aktuellen.

Wie alles begann: E-Mail zum Routertausch

Der Beginn ist schnell beschrieben. Zum 22. September sollte unser Anschluss auf eine neue Technik umgestellt werden. In einer E-Mail Notwendiger Routertausch für Ihren o2 DSL-Anschluss heißt es so schön:

wir möchten, dass Sie in bester Netzqualität surfen und telefonieren können.
Dafür haben wir unser Festnetzprodukt in den letzten Jahren immer wieder
modernisiert und permanent auf den neuesten Stand gebracht. Nur so können
wir Ihnen die beste Netztechnologie und damit das beste DSL-Erlebnis vermitteln.

Dagegen ist nichts einzuwenden. Nur, dass ich die bei o2 gekaufte und bisher noch völlig ausreichende Fritz!Box 7270 nicht mehr weiter verwenden können soll, erzeugt etwas Unmut. Ein „Premium Router“ soll kostenlos als Ersatz kommen (Leihgerät).

Für weitere Details zur Umstellung wird auf https://www.o2online.de/dsl-und-festnetz/netzmodernisierung/ verlinkt.

Anschreiben kommt, Router später auch

Wie erwartet kommt ein Schreiben per Post, das den Termin nennt und die VoIP-PIN beinhaltet.

Recht knapp vor Umstellungstermin kommt am 17. September, also 5 Tage vorher, der Router per DHL (es ist eine o2 HomeBox 6641). Das ist leider zu knapp. (Ist das ein Hinweis für erste Probleme?) Wir waren am Wochenende verreist. Erst am Mittwoch, 21. September, wäre eine Abholung bei der Post möglich gewesen, die hat am Mittwoch nachmittags nicht auf… Also wird es Freitag, ein Tag nach der Umstellung. Nicht so gut. Käme der Router eine ganze Woche vor Umstellung, wäre die Lage schon deutlich entspannter gewesen.

Die Umstellung — oder Abstellung?

Dass am 22. September abends das Netz an der Fritz!Box weg war, wunderte also nicht. Nun, Freitagnachmittag war also die neue HomeBox im Hause, schnell angeschlossen und — nichts! Die LED „DSL“ leuchtet einfach nicht.

Also, auf die Unterlagen geschaut, und: Hotline 089 787979400, Rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, zum Festnetz-Tarif, was will man eigentlich mehr? Doch nach Drücken der zwei, der Telefonnummer, einem Raunen von „ja“ usw. kam die nicht besonders erquickliche Ansage, dass die Wartezeit bis zu 45 (!) Minuten dauern könnte. Wirklich? Zweifel kommen auf, also auflegen und nochmals. Es bleibt dabei. Also später nochmals. Aber auch ca. 20 Uhr und extra via 0179 3334444: immer wieder heißt es, 45 Minuten erwartete Wartezeit. Zu viel für Freitagabend, also auf Samstag warten. Das frustriert.

Samstag morgen, DSL leuchtet immer noch nicht. Also Geduld und wieder anrufen. Doch es wird leider nicht besser, im Gegenteil. Die Ansage läuft und läuft und läuft — doch nach 32 (!) Minuten wird mit dem Hinweis auf die kostbare Zeit des Anrufers aufgelegt. Wie bitte? Ernsthaft? Okay, kann ja ein Fehler sein, also nochmals. Und wieder raus nach genau 32 Minuten. Das war kein Zufall. Das ist echter Murx. Wer hat das konfiguriert? Komplett am Kunden vorbei gedacht. Der Frust steigt!

Da so offenbar kein Durchkommen ist, heißt es wieder abwarten. Später abends könnte vielleicht die Wartezeit unter 32 Minuten sinken und wir Glück haben…

Im Hotline-Nirvana

Und tatsächlich, am Abend klappt es mit der Hotline. Fast. Nun hat die Ansage zu berichten, dass die Hotline nur von 8 bis 20 Uhr zu erreichen sei. Wie bitte? Was stand nochmals auf dem Anleitungs-Flyer?

Rückseite des o2-Flyers zur o2 HomeBox 6641

Immerhin wird auf eine Notfall-Hotline verwiesen: 089 6666344 — genau unser Ding. Anrufen und sich von der Ansage belehren lassen, dass man wirklich nur in dringenden Fällen anrufen soll. Ausgefallener Anschluss ist dabei. Check. Nun, die Wartezeit ist überschaubar. Ein Herr meldet sich. Möchte die Nummer wissen und wird sodann im Ton etwas, sagen wir, nachlässig. Für unseren Anschluss könne er nichts tun. Wie bitte? Ja, das wäre ein alter o2-Anschluss, der Service wäre nur für die ehemaligen Alice-Anschlüsse da. Wie bitte? Als ich — im Ton sicher etwas fordernd — meinte, es wäre ja kaum auszuhalten, dass es Kunden erster und zweiter Klasse bei o2 gäbe, fing er an über den Service an sich zu sprechen. Dass man bei einem gekauften Auto ja auch davon ausgehen könne, jederzeit eine Reparatur zu bekommen. Oha. Nein, ich mag solche Vergleiche nicht, aber sie aufzulösen hatte keinen Zweck mehr. Zu recht meinte er, wir kämen jetzt ja auch nicht mehr weiter und legte auf.

o2, wisst ihr wirklich, was ihr da macht? Ist das ernsthaft so gemeint? Und warum steht dann auf dem Flyer etwas anderes? Eurer Erwartungsmanagement ist einfach gar nicht gut, um nicht zu sagen: miserabel!

Der Frust stiegt noch ein ganzes Stück weiter. Da war es besser, nichts mehr auf Twitter zu veröffentlichen. D. h. bis Montag jedenfalls wären Telefon und Internet weg.

Montag früh, 26. September, also weiter. Kurz vor 9 Uhr war die erwartet Wartezeit nur (!) 30 (!) Minuten. 30 < 32 — es bestand jedenfalls eine Chance. Also erstmal Frühstücken. Und tatsächlich, nach dem Frühstück, nach etwa 26 Minuten, meldet sich jemand. Nun, ich hatte erstmal zwei Fragen:

  1. Warum wird die Hotline mit 24/7 angegeben, wenn es gar nicht stimmt?
  2. Warum fliegt man nach 32 Minuten raus, wenn doch 45 Minuten angesagt werden?

Er konnte darauf wie erwartet keine Antwort geben, ich drang sehr darauf, das an entsprechende Stellen weiter zu gaben. (Falls das jemand von o2 liest: wurde das irgendwie weitergeben?)

Nun, zum eigentlichen Punkt. Da hatte er nur die Möglichkeit, mich zur richtigen Abteilung weiterleiten; ich müsse auch nur zwei bis drei Minuten warten. Irgendwie auch nicht zu fassen. Da gibt man extra eine Nummer ein um den Anschluss zu identifizieren und dann wird man doch nicht richtig geroutet? Warum soll ich die Nummer dann eigentlich eingeben? Erwartungsmanagement? Es ist einfach traurig. Doch bevor ich verbunden wurde fragte ich noch, ob es eine Nummer gäbe, um direkt dort anzurufen um vielleicht später nicht wieder an der 32-Minuten-Grenze zu scheitern. Ja, es gibt eine: 0800 5251378. Das heißt, ich hätte gleich am Freitag alles klären können? Ohne lange Wartezeit? Wenn o2 nur die richtige Nummer kommuniziert hätte?

Zwei bis drei Minuten stimmten auch nicht, aber nach ca. 6 Minuten (Erwartungsmanagement!) bekomme ich einen Mitarbeiter an die Strippe. Berliner, alte o2-Welt. :-) Durchaus freundlich klärt er auf. Glasklare Diagnose: wenn kein DSL leuchtet kommt nix. Fehlerbehandlung wie vorgeschrieben unnötig. Ticket aufmachen. Muss wohl bei der Telekom bei der Schaltung schon etwas daneben gegangen sein. Wäre bei ihm privat auch so gewesen. Sollte schnell gehen. Allerdings könne es auch bis zu 72 Stunden dauern. Ich würde eine SMS mit Rückruf bitte bekommen. Wäre leider nur so möglich. Sogar die Nummer für die SMS geprüft. Na also, geht doch! Frust ein wenig beseitigt.

0800 5251378 — Zugang zur „blauen Welt“

Bliebt noch Zeit ihn auf das Hin und Her bei den Hotlines anzusprechen. Akustisches Kopfschütteln als Antwort. Es wäre eben die „rote Welt“ und die „blaue Welt“, da passe noch nichts zusammen. Moment mal, wann wurde Alice (HanseNet) von o2 (Telefónica) übernommen. Ach, ja 2011/2012. Sie an den Hotlines wüssten Bescheid, bekämen den Frust ab. Andere würden es aber eben besser wissen. o2 — aufwachen!

Das ist einfach peinlich — im Sinne der Pein. Zusammenfassend betrachtet wäre der Fall wohl mindestens doppelt so schnell erledigt, wenn die Struktur geklärt und die Kommunikation geregelt gewesen wäre. Der Kunde darf’s ausbaden. Und bezahlen.

Nachtrag, siehe unten: die Nummer kommt heute (04.03.2017) bei der „normalen“ Hotline mit Sprachmenü raus. Sehr schade.

SMS? Nein. Anschluss? Ja!

So vergingen nun fast die ganzen drei Tage = 72 Stunden. Doch nach ca. 60 Stunden, am Mittwochabend, 28. September, probierte ich es doch mal. Und, ich konnte es kaum fassen: die DSL-LED-Leuchtete. Der Router wollte die VoIP-PIN wissen — und wir waren wieder online und mit Telefon versorgt. Ganz ohne SMS-Benachrichtigung.

Schnell noch das Telefon (DECT) eingerichtet und den Router konfiguriert — soweit das eben bei der o2 HomeBox möglich ist.

Und am Morgen (29. September) nochmals bei der Blaue-Welt-Hotline angerufen (nicht vergessen: 0800 5251378). Sie konnten sehen, dass am Mittwoch, 28. September, 22:23 Uhr das erste mal eine Verbindung stand. Ob sie nicht informiert werden, wenn die Schaltung ergo das Ticket erledigt wäre? Nein, sie bekämen keine Nachricht. Aufgrund meiner Meldung konnte der Mitarbeiter (vermutlich wieder Berliner) das Ticket schließen. (Ist ja fast bei bei der Softwareentwicklung mit Akzeptanzkriterien.) Spaß bei Seite: wie schlecht ist das organisiert?

Ich sagte noch, dass die Frist der 72 Stunden nun abgelaufen sei und ich immer noch keine SMS bekommen hätte. Die Antwort: „Es kann auch länger dauern“. So so. Ich schreibe es ungern nochmals: Erwartungsmanagement? Wer weiß innerhalb von o2, was er von wem in welcher Zeit erwarten kann? Was er überhaupt erwarten kann? Nun, pragmatisch meinte der Mitarbeiter, das wäre jetzt ja auch egal, es wäre jetzt ja alles gut. Stimmt. Fast.

War da noch was mit der Fritz!Box… Dazu könne er noch nichts sagen. Mein Fall wäre buchhalterisch (oder sagte er „kaufmännisch“?) noch nicht abgeschlossen, ich solle in 10 Tagen nochmals Fragen, dann könne man klären, ob das was zu machen wäre. Er können mich aber an die Vertragsabteilung weiterleiten. OK, danke.

o2 HomeBox 6641 vs. Fritz!Box 7270

o2-box-uebersicht

Nachdem der Anschluss nun wieder da ist, zeigt sich, dass mein ursprüngliches Unbehagen bestätigt wurde: die HomeBox ist keine Fritz!Box. Auch nicht von den Features. Einige offensichtliche Abstriche:

  • viel zu viele, helle LEDs; meist anstrengend blinkend
  • keine Anzeige welches (V)DSL mit welcher Geschwindigkeit anliegt (ein webbasierter Speedtest zeigt, dass es nicht langsamer wurde)
  • kein WLAN-Stromsparen (nur Nachtschaltung)
  • Uhrzeit/Telefonname wird nicht via DECT übertragen
  • Es knackst/fiepst beim Verbindungsauf am DECT-Handgerät
  • DECT-Verbindungen brechen hin und wieder ab (s. u.)
  • kein AB, kein Fax
  • keine privaten/Gast-Netze (Ethernet, WLAN)
  • LAN lässt sich nur mäßig konfigurieren (z. B. IP-Adressen nicht änderbar)
  • die abgegebene Wärme lässt auch nicht gut auf den Stromverbrauch schließen

Da helfen VDSL und 5 GHz-WLAN auch nicht drüber hinweg. Wir haben keinen so schnellen Anschluss und sind dennoch auch mit IP-TV vollkommen zufrieden. Von der Firmware-Pflege und des Sicherheitsrisikos nicht geschlossener Sicherheitslücken mal ganz abgesehen. Das ist mein Vertrauen in AVM doch höher als in Zyxel.

Siemens Gigaset ohne Uhr an o2 HomeBox 6641

Die 7270 wird wohl definitiv nicht am neuen Anschluss mehr funktionieren, so die Aussage von o2. (Auch wenn sie sich tatsächlich verbunden hat, allerdings nach einer 15-stelligen PIN fragte; die aktuelle hat nur 10 Stellen.)

Nach der oben angesprochenen Weiterleitung zu Vertragsabteilung bekomme ich folgende Angebote:

  1. Fritz!Box 7490 für 79,90 € zzgl. Versand
  2. Fritz!Box 7490 für 0,00 € bei zwei Jahren Vertragslaufzeit (und Reduktion auf 20 Euro/Monat)

Das gefällt mir nicht. Irgendwie „friss-oder-stirb“. Ich habe den neuen Anschluss nicht zwingend gewollt. Die Fritz!Box 7270 war völlig ausreichend und vor allem solide und die Firmware immer noch gepflegt. Und jetzt soll ich wieder eine kaufen?

Einen anderen Tarif möchten wir nicht und eine Mindestvertragslaufzeit hat sich o2 derzeit sicher nicht verdient. Passenderweise bricht während des Telefonats die Leitung zusammen, denn das DECT an HomeBox ist wackelig. Also brauche ich einen anderen Router um überhaupt wieder auf das gleiche Level zu kommen. Nur, zum Preis, jeden Neukundens? Bei der Geschichte? Nö. Zumal sie derzeit für 29,99 Euro angeboten wird.

o2-aktionspreis-router

Zum Thema HomeBox (und allgemein zum Routertausch/Anschlusswechsel) gibt es bei teltarif.de einige interessante, weitergehende Artikel:
Erfahrungsbericht: o2-Routertausch kann ungeahnte Folgen haben — http://www.teltarif.de/o2-homebox-2-routertausch/news/59515.html

Social Media — manchmal die Rettung, oder auch nicht

Auch der Kontakt via Social Media — hier Twitter — erfüllt die Hoffnung nicht. Dort verspricht man immerhin (!?) nichts Konkretes, alles bleibt im Vagen — es werden also keine falschen Erwartungen geweckt. Aber, warum dann überhaupt? Die Versuche, sich einzuschalten bleiben irgendwie kraftlos und zeugen leider auch wenig von planvollem Handeln. Man probiert halt mal. Z. B. so:

Daraufhin antwortete ich:

Dann kam wieder nichts. Am Ende doch enttäuschend.

tl;dr — was bleibt?

Unsere Wünsche an o2 sind im Grunde recht überschaubar:

  • eine an dem neuen Anschluss laufende Fritz!Box
  • Ersatz für die ausgefallenen Tage (6/30 = 1/5 des Monatsbeitrags)
  • mein Mobil-Datenvolumen einmalig aufstocken, falls es am Ende des Abrechnungsmonats knapp wird
  • am Tarif bitte nichts ändern, einfach so lassen (ggf. Inhaber/in umschreiben, damit der so oft versprochene Kombivorteil zum Tragen kommt)
  • den Service verbessern, grundlegend

Ist das schon zu viel gewollt?

Das der Service von o2 so schlecht ist, war nicht immer so. Es geht also auch anders. Wir bitten drum.

Nachtrag 1

Am 30. September kam dann doch eine SMS. Aber was für eine:

Lieber o2 Kunde, zurzeit kommt es zu Verzögerungen
bei der Bearbeitung von Störungen und dies bedauern
wir sehr. Wir versuchen Ihren Anschluss so schnell
wie möglich wieder funktionsfähig zu machen und
bitten Sie noch um etwas Geduld. Über die weitere
Bearbeitung halten wir Sie auf dem Laufenden.
Ihr o2 Team

Ob der Absurdität konnte ich es mir nicht verkneifen, einen weiteren Tweet an o2 abzusenden.

Der wurde offenbar auch gelesen, denn es gab eine Hoffnung erweckende Antwort:

Also rasch wie gewünscht getan und per DM mit Screenshot geantwortet. Allerdings hörte ich bis heute nichts mehr — weder von der Stelle, die die SMS verschickte, noch von dem Twitter-Team. (Nur so von wegen Erwartungsmanagement.)

Nachtrag 2

Es geht nicht absurder? Oh doch! Schon am 29. September (!) kam eine weitere E-Mail mit dem Betreff Ihr Umstellungstermin steht unmittelbar bevor:

Wichtige Info für Sie
[…]
am 22.09.2016 wird Ihr DSL-Anschluss, wie angekündigt, auf die neueste
Netztechnologie umgestellt. Bitte denken Sie daran, am Tag der Umstellung
den neuen Premium-Router HomeBox 2 anzuschließen, damit Sie weiterhin
surfen und telefonieren können.

Der Router wird Ihnen wenige Tage vor dem Umstellungstermin zugesandt.
Die Umstellung, der Premium-Router HomeBox2 und auch der Versand
des Routers sind für Sie kostenfrei. Hilfestellung zur Installation finden
Sie unter https://o2online.de/dsl-und-festnetz/netzmodernisierung.

Die Zugangsdaten zur Inbetriebnahme des Routers lesen Sie bitte in dem
Anschreiben zur Technologieumstellung nach.

Oh, je! Eine Woche nach Umstellung? Und wieder: von wegen Premium-Router. Ich bitte erstmal um einen wirklich funktionsfähigen…

So täuscht man sich: das Chaos bei o2 muss gigantisch sein. Wie lange kann ein Unternehmen so überleben? Wobei: angesichts der Marktsituation vermutlich schon too big to fail. Und, auch die Telekom lebt ja noch, trotz unvorstellbarem Durcheinander und schlechtem Service.

Als Kunde ist diese Marktsituation nur zu bedauern. Mehr wirklichen Wettbewerb würde uns vermutlich besseren Service und günstigere Preise bringen. Aber, das ist ein anderes Thema…

Nachtrag 3

Die o2 Home Box ist einfach mangelhaft („Premium Router“!). Ende letzter Woche fing es an, dass einige Geräte kein WLAN mehr bekamen. Warum auch immer. Ein Neustart löste das Problem — jeweils temporär.

Daher — und weil ich die Forderung nach einer Fritz!Box erneuern wollte — rief ich wieder bei der Hotline der blauen Welt an: 0800 5251378. Am Donnerstagmorgen (13. Oktober) wurde ich wieder mit Wartezeiten von bis zu 45 Minuten begrüßt. Ich gab auf — offenbar nicht allein. Später fand ich diesen Beitrag bei Heise Online: Zahlreiche Beschwerden über O2 bei der Bundesnetzagentur.

Am Freitag (14. Oktober) war dann die Wartezeit morgens bei „nur“ bis zu 15 Minuten und nach ca. 10 Minuten konnte ich tatsächlich jemanden sprechen. Die Dame meinte, dass unser Fall leider noch nicht kaufmännisch abgeschlossen sei (das dauert nun fast einen Monat!). Sie könne da nichts machen. Also kein Angebot, außer das mit der Vertragsverlängerung (s. o.). Nein, das wollte ich sicher nicht. Sie fragte nochmals, wo und wann die Fritz!Box gekauft wurde. Solche, die jünger als drei Jahre seien und bei o2 gekauft wurden, würden nämlich kostenlos ersetzt. Danke, unsere wurde bei o2 gekauft — allerdings schon vor etwa vier Jahren. Der Frust stieg weiter.

Immerhin verstand die Dame meinen Frust und versuchte eine nächste Eskalationsstufe: sie verband mich mit der Kündigungsabteilung. Erst war ich positiv gestimmt, denn die Abteilung weiß mit der Ultima Ratio umzugehen. Doch ein besseres Angebot war dann plötzlich doch nicht möglich. Als ich fragte, ob das jetzt wirklich alles sei, auch wenn wir jetzt kündigen würden. Da meinte die Mitarbeiterin dort tatsächlich „ja“. Bitte? Möchte o2 uns loswerden? Der Frust ist inzwischen so groß, dass ich schon Angebote vergleiche. Schlimmer kann es ja auch durch einen Wechsel kaum werden. Als letzte Chance wird dieser Fall nun an die höchste Stelle adressiert: die Assistenz der Geschäftsleitung. Mal sehen, wann sie bis hier her gelesen haben…

Update: auf die schlechte Presse reagiert o2 immerhin. Heute (20. Oktober) ein Artikel, dass man sich bessern möchte. Telefónica verspricht bessere Erreichbarkeit der O2-Hotline. Bis zum Ende des Jahre möchte ich aber nicht warten.

Nachtrag 4 — Home Box – Probleme mit WLAN/DHCP

Das Problem, dass sich Geräte im WLAN der Home Box nicht richtig wieder finden liegt wohl an der DHCP-Implementierung. Der DHCP-Server nimmt keine Rücksicht nach Ablauf der Leases und verteilt die IP-Adresse konsequent neu — unabhängig davon, welche für das Gerät schon einmal vergeben wurden. Man muss also Geräte aktiv mit dauerhafter Adresse ausstatten, wenn sie auch nur wiedergefunden werden sollen (und nicht nur, wenn man die IP-Adresse sicher wissen will). Und dabei darf man zweimal die Checkbox nicht vergessen: 1. bei der Regel selbst (dann erscheint in der Liste ein grüner Haken) und 2. bei „Feste IP-Adressen aktivieren“. Das herauszufinden kostet Zeit und Nerven — und Tinte beim Drucker (Drucker aus, Drucker an, Drucker aus, Drucker an…).

o2-box-lan-dhcp

So sehen „Premium Router“ nicht aus. (Nur nochmal wegen Erwartungsmanagement und so.)

Die Fritz!Box hat da eine sinnvollere Standard-Einstellung: wenn sich ein Gerät wieder meldet, bekommt es die zuletzt zufällig zugeteilte Adresse wieder. Bei Druckern z. B. reicht das völlig aus und man muss nichts extra konfigurieren.

Nachtrag 5 — Antwort von o2 und kostenlose Fritz!Box 7490! (-: (04.03.2017)

Was für eine Freude gestern: mit einem Brief vom 1. März 2017 (!) antwortete o2 auf unseren Brief mit Verweis auf diesen Artikel vom 20. Oktober 2016. Der Brief kündigte eine Entschädigung eine kostenlose Fritz!Box 7490 an — die zeitgleich per DHL eintraf. Das freute uns!

Im Schreiben gibt o2 sich auch einsichtig:

es tut uns außerordentlich leid, dass wir Ihnen jetzt erst antworten können
und Ihnen der Anschluss zeitweise nicht zur Verfügung stand.

Wir versichern Ihnen, dass bereits Maßnahmen eingeleitet wurden, um eine
angemessene Erreichbarkeit wieder herzustellen. Wir werden alles daransetzen,
damit Ihnen künftig solche Unannehmlichkeiten erspart bleiben.
[…]
Bitte entschuldigen Sie ausdrücklich die entstandenen Unannehmlichkeiten
und die ungewöhnlich lange Wartezeit.

Nur mit der Inbetriebsetzung ist es alles andere als einfach: uns liegt nur die 10-stellige PIN vor. Die Fritz!Box möchte aber entweder Benutzername und Passwort oder eine 15-stellige PIN. Zu den bislang gemachten Erfahrungen mit Hotlines ließe sich leider wieder ein neuer Beitrag beginnen. Ob wirklich — wie im Brief versprochen — alles daran gesetzt wurde, Unannehmlichkeiten zu ersparen, bezweifle ich dann doch.

Bislang ist jedenfalls die neue Fritz!Box noch nicht am Netz…

Nachtrag 6 — keine direkte Hotline mehr zur blauen Welt?!

Nachdem die Wartezeiten auf der 089 787979400 arg lang werden, erinnerte ich mich an die Hotline der „blauen Welt“ bei o2 (siehe oben).
Allerdings kam die Ernüchterung (um nicht zu sagen: Enttäuschung) schnell: mit der Nummer kam man auf das gleiche nervige Sprachmenü („Wir haben unseren Kundenservice optimiert“, pah!). Ergo: die oben genannte Nummer gibt es nicht mehr. Sehr schade.